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Homeoffice kann böse Folgen haben

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Nun haben wir schon mehr als ein Jahr Corona Pandemie hinter uns und viele Menschen sind mittlerweile an das Homeoffice gewöhnt. Für manche ist es sogar eine Erleichterung. Sie können sich ihre Zeit selbst einteilen und die Pausen angenehmer gestalten. Doch im Homeoffice zu arbeiten, birgt gewisse gesundheitliche Risiken. Welche das sind und was Sie unbedingt beachten sollten, erfahren Sie in unserem heutigen Artikel.

Bewegen Sie sich gerne viel oder gehören Sie zu den 80 Prozent1 in unserer Gesellschaft, die das tägliche Bewegungsprogramm neben der Arbeit eher vernachlässigen? Wenn das nämlich der Fall sein sollte und Sie jetzt zusätzlich noch im Homeoffice arbeiten, dann steigt Ihr Risiko für gewisse körperliche Leiden. Denn wer im Homeoffice arbeitet, muss nicht ins Büro fahren, in die Mittagspause gehen oder nach Hause radeln. Alles geschieht daheim. Die Schrittanzahl pro Tag verringert sich noch mehr und die sitzende Haltung wird zum Standard. Zusätzlich achtet kaum jemand darauf, so zu sitzen, dass der Körper dadurch nicht fehlbelastet wird. Das alles hat Folgen. Schon jetzt behandeln wir in unserer Physiotherapie Praxis in München Menschen, die sich genau aus diesem Grund mit einem körperlichen Leiden quälen müssen. Damit Ihnen nicht das Gleiche passiert, erläutern wir nun einige Folgen von zu wenig Bewegung und einer schlechten Haltung im Homeoffice. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie vorsorgen können, bevor es zu spät ist.

Vorsicht vor Überstreckung des Kopfes nach vorne

In unserem Artikel HWS-Syndrom haben wir schon einmal davon gesprochen: Wer vor dem Computer sitzt, merkt oft nicht, dass der obere Rücken rund wird und das Kinn dabei immer weiter nach vorne wandert. Statt einem langen Nacken wird die Halswirbelsäule hinten zusammengestaucht und die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern erfahren einen einseitigen Druck. Geschieht dies nun regelmäßig, besteht die Gefahr, dass sich dort, wo der Druck am höchsten ist, irgendwann eine Bandscheibe nach außen wölbt (Protrusion) oder sogar ein Bandscheibenvorfall entsteht. Dadurch kann der Spinalkanal, durch den das Rückenmark mit all den vielen Nervensträngen verläuft, eingeengt werden. Wir sprechen dann von einer Spinalkanalstenose. Symptome sind Taubheitsgefühle, Kribbeln oder sogar Bewegungseinschränkungen.

Lassen Sie es nicht so weit kommen! Achten Sie darauf, dass Ihr Kopf in einer physiologischen Haltung bleibt. Stellen Sie sich dabei vor, dass Sie einen Faden am Hinterkopf haben, der Sie etwas nach oben zieht. Nehmen Sie das Kinn eher ein wenig näher zur Brust und richten Sie sich auf. Wenn Sie einmal müde sind, dann machen Sie lieber eine Pause vom Sitzen und legen Ihren Kopf für fünf Minuten ab, um zu entspannen.

Unser Rücken hat beim langen Sitzen generell keine so guten Karten. Wie Sie vielleicht schon in unserem Artikel über den Bandscheibenvorfall gelesen haben, werden die Bandscheiben nur dann mit Nährstoffen versorgt, wenn Sie sich regelmäßig bewegen. Ohne Bewegung werden sie spröde und gehen kaputt. Dabei ist vor allem das Verharren in ein und derselben Position besonders schlecht für unsere Wirbelsäule, da dann auf bestimmte Stellen durchgängig Druck ausgeübt wird. Auch in der Brust- oder Lendenwirbelsäule können dadurch Bandscheibenvorfälle und Spinalkanalstenosen entstehen. Sie kennen vielleicht den Spruch: Wer rastet, der rostet. Darin steckt sehr viel Wahrheit, denn Muskeln verkürzen schnell und plötzlich sind wir weniger gelenkig und es entstehen öfters Blockaden. Die gesamte Geschmeidigkeit der Bewegung zwischen den Wirbeln nimmt ab.

Um trotz einer sitzenden Tätigkeit frisch und aktiv zu bleiben, raten wir Ihnen, zu allererst einmal auf Ihre Sitzposition zu achten. In unserem Artikel über einen starken Rücken im Homeoffice, erfahren Sie dazu alles, was Sie wissen müssen. Zusätzlich empfehlen wir, dass Sie Ihre Sitzposition immer wieder verändern. Vielleicht möchten Sie Ihren Stuhl ab und zu einmal durch einen Pezziball ersetzen oder sich einen Schreibtisch zulegen, an dem man im Sitzen und im Stehen arbeiten könnte? Auch die Teilnahme an einem regelmäßigen Bewegungsprogramm würde Ihrem Rücken bestimmt sehr gut tun. Außerdem sollten Sie regelmäßige Pausen einlegen, in denen Sie in Bewegung kommen.

Entspannte Schultern sind wichtig

Wenn der Schreibtisch zu hoch ist oder der Stress in der Arbeit gerade überhandnimmt, wandern die Schultern gerne einmal nach vorne oder nach oben zu den Ohren. Die wenigsten Menschen achten darauf, die Schultern beim Tippen oder Schreiben zu entspannen. Werden die Schultern unbewusst immer wieder falsch belastet, kann das unangenehme Folgen haben. Das Schultergelenk hat nämlich eine kleine Engstelle, zwischen dem Oberarmkopf und dem Schultergelenksdach (Akromion). Hier laufen auf engem Raum die Muskeln mit ihren Sehnen hindurch, die das Schultergelenk stabilisieren. Deshalb kann es dort durch eine Überlastung sehr schnell zu Einklemmungen kommen (Impingementsyndrom2). Doch nicht nur das, auch eine Schleimbeutelentzündung ist möglich, wenn das Schultergelenk ständig stark gereizt wird. Ein Schleimbeutel ist wie ein kleines Polster in einem Gelenk. Er sorgt dafür, dass nicht zu viel Reibung zwischen den Strukturen entsteht. Im Schultergelenk liegt er direkt unterhalb des Schultergelenksdaches.

Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen. Achten Sie darauf, dass Ihre Schultern locker bleiben, während Sie arbeiten. Nehmen Sie sich vor, immer wieder bewusst zu entspannen, während Sie tief ausatmen. Überprüfen Sie die Höhe Ihres Tisches. Können Sie die Ellbogen im 90 Grad Winkel ablegen, ohne, dass Sie die Schultern nach oben ziehen müssen?

Schützen Sie Ihre Hände

Ohne unsere Hände wären wir ganz schön hilflos. Sie sind unsere wichtigsten Werkzeuge. Genau deshalb sollten wir besonders gut auf sie Acht geben. Gerade beim Tippen oder, wenn Sie viel schreiben müssen, besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Hände durch eine falsche Haltung überbelasten. Folgen können zum Beispiel eine Sehnenscheidenentzündung oder ein Karpaltunnelsyndrom sein. Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht, wenn das Gewebe, dass die Sehne umgibt sich entzündet. Jeder der schon einmal damit zu tun hatte, weiß, wie lästig und unangenehm das ist. Der betroffene Arm kann dadurch kaum noch belastet werden, die Finger sind in ihrer Bewegung stark eingeschränkt. Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich wieder um eine Einengung von Nerven, Sehnen und Gewebe. Diesmal jedoch in dem Kanal, der durch die Handwurzel führt. Folgen sind Schmerzen, Einschlafen der Hand und Finger und Kraftlosigkeit in der Hand.

Um das alles zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen beim kleinsten Gefühl von einer Überlastung der Hände, einen Experten zu Rate zu ziehen, der Ihre Handhaltung analysieren kann. Prinzipiell gilt: Legen Sie beim Tippen auf einer Tastatur nie die Handballen ab. Achten Sie darauf, dass Sie einen 90 Grad Winkel im Ellbogengelenk haben, wenn Sie am Schreibtisch sitzen.

Flache Atmung führt zu ständiger Müdigkeit

Haben Sie das Gefühl, beim Arbeiten immer müde zu sein? Das könnte möglicherweise ebenfalls daran liegen, dass Ihre Sitzposition nicht optimal ist. Oft sitzen wir so, dass unsere Brustwirbelsäule und die Rippen nicht ganz frei in ihren Bewegungen sind. Das führt zu einer flachen Atmung. Dadurch kommt weniger Sauerstoff in unseren Lungen an und der ganze Körper wird auf Dauer schlechter damit versorgt. Ständiges Gähnen kann ein Anzeichen dafür sein oder einfach nur ein Gefühl von immer wieder kehrender Müdigkeit.

Eine offene und dem Körper wohltuende Haltung, führt ganz automatisch zu einer tieferen Atmung und lässt uns wacher und fitter unsere täglichen Aufgaben erfüllen. Achten Sie einmal darauf, wie Sie am Schreibtisch sitzen und, ob Sie sich eher müde oder voller Energie fühlen.

Vorsicht vor Thrombosen

Zuletzt noch ein paar Wörter zum Bewegungsmangel generell. Wir möchten Ihnen ganz dringlich ans Herz legen, dass Sie sich im Homeoffice regelmäßig bewegen. Denn Bewegungsmangel erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie irgendwann einmal an einer Thrombose leiden. Und damit ist wirklich nicht zu Spaßen. Ein Thrombus ist ein Blutgerinnsel oder eine Gefäßablagerung, die in den Blutkreislauf gerät. Je nachdem, wo ein solcher entsteht, kann er Gefäße im Gehirn, in der Lunge oder dem Herzen verschließen. Das hat fatale Folgen und führt im schlimmsten Falle sogar zum Tod.

Doch Sie können auch dem vorbeugen. Achten Sie darauf, sich jeden Tag regelmäßig zu bewegen und nie zu lange am Schreibtisch zu sitzen. Schon kurze Pausen, in denen Sie ein wenig umhergehen, erfrischen Ihren Körper. Zusätzlich empfehlen wir, während der Arbeit im Homeoffice auch darauf zu achten, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Nur dann kann Ihr Gefäßsystem optimal arbeiten.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel bewusst machen, dass Sie selbst ganz viel in der Hand haben, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Eine Studie3 aus Italien hat gezeigt, dass Aufklärung hier ganz wichtig ist und dazu beiträgt, dass weniger Menschen mit Schmerzen kämpfen müssen.

Wünschen Sie sich nun eine ganz persönliche professionelle Beratung in Bezug auf Ihre Situation im Homeoffice, dann sind Sie bei uns herzlich willkommen. Wir helfen Ihnen gerne dabei, gesund und fit zu bleiben!

Ihr Team von der Physiopraxis in der Münchner Innenstadt am Karlsplatz

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Quellen

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