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Diagnose HWS-Syndrom – Ursachen, Verbreitung und Tipps

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Haben Sie ein Rezept für Physiotherapie vom Arzt bekommen, mit der Diagnose HWS-Syndrom? Fragen Sie sich, was ein HWS-Syndrom eigentlich ist, woher es kommt und wie es jetzt weiter geht? Dann ist dieser Artikel genau richtig für Sie.

Zuerst einmal sollten Sie wissen, dass der Begriff HWS-Syndrom nur ein Überbegriff ist, um alle möglichen Beschwerden in der Halswirbelsäule zu bezeichnen. Deshalb gibt es auch eine breite Latte an Ursachen für ein HWS-Syndrom. Einige mögliche sind zum Beispiel ein HWS Bandscheibenvorfall, die Abnutzung der Strukturen durch Haltungsfehler, eine Blockade in der Halswirbelsäule, ein Schleudertrauma, Kieferprobleme, chronische Gelenkentzündungen oder auch ein Tumor. Lassen Sie von Ihrem Arzt immer genau abklären, was der Grund für Ihr HWS-Syndrom ist, denn je nachdem woher dieses kommt, muss natürlich auch die Behandlung an Ihre Beschwerden angepasst werden. Findet Ihr Arzt keine ersichtlichen Ursachen, könnte Ihre Körperhaltung ausschlaggebend sein.

Was Ihnen Ihre Symptome über Ihr HWS-Syndrom sagen

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbelkörpern, aus denen etliche kleine Nerven austreten, die die Umgebung mit Reizen versorgen. Gehen Ihre Beschwerden mit Kopfschmerzen, Schwindel, Hör-, Seh- und Schluckstörungen einher, liegt die Ursache möglicherweise im oberen Bereich der Halswirbelsäule, denn hier treten die Rückenmarksnerven aus, die die Halsmuskulatur innervieren (Plexus Cervicalis).

Leisen Sie stärker an Schmerzen im Schulter- und Armbereich und spüren Sie dabei vielleicht ein Kribbeln, ist es wahrscheinlich, dass der untere Teil der Halswirbelsäule betroffen ist, den hier treten die Nerven aus, die Arme, Schultern und teilweise den Brustkorb innervieren (Plexus Brachialis)1.

Nicht selten ist das Geschehen aber auch komplexer. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt oder Physiotherapeuten danach zu fragen, wenn Sie noch nicht verstanden haben, was da gerade in Ihrem Körper vor sich geht.

Welche Ursachen hat ein HWS-Syndrom und warum ist es so häufig?

Sie sind nicht die einzige Person, mit der Diagnose HWS-Syndrom. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) geht davon aus, dass 26 % der Menschen in Deutschland an Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule leiden2. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Warum? Diese Frage ist nicht wirklich geklärt. Wissenschaftler spekulieren, dass entweder die Männer ihre Schmerzen weniger oft mitteilen, oder aber die andere Zusammensetzung von Hormonen bei Frauen eine Rolle spielen könnte.

Warum leidet fast ein Viertel der Bevölkerung unter Schmerzen im Hals-Nackenbereich?

Eigentlich kann man sich die Antwort bereits denken. Nicht nur hat sich unsere Arbeitswelt verändert – immer mehr Menschen sitzen vor einem Computer – sondern auch unser Alltag. Es gibt mittlerweile Studien, die sich damit beschäftigen, wie sich die Nutzung von Mobiltelefonen und Tablets auf unsere körperliche Gesundheit auswirkt. So beschreibt zum Beispiel das Journal for Physical Therapy Sciene 20184 den sogenannten iPad oder Tablet Nacken. Dabei handelt es sich um einen schmerzhaften Nacken, der ausgelöst wird, weil wir über einen längeren Zeitraum in einer unnatürlichen Haltung auf ein solches Gerät starren. Die Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass die Wahrscheinlichkeit für solche Nackenschmerzen dann besonders hoch ist, wenn wir dabei keine Unterstützung im Rücken haben.

Neben Nackenproblemen, die durch die dauerhafte Nutzung von Handys, iPads und Tabletts entstehen, kann auch das Arbeiten an einem Computer zu einer Fehlhaltung führen. Am häufigsten kommt dabei das Überstrecken des Kopfes nach vorne5 vor. Dadurch entsteht ein Druck im Nacken, der bei regelmäßiger Einwirkung Probleme verursacht und letztendlich Schmerzen auslöst. Eine schlechte Position beim Sitzen kann auch zu einem BWS-Syndrom führen, aus dem wiederum ein HWS-Syndrom entsteht.

Beobachten Sie doch einmal selbst, wie Sie Ihren Kopf Sie darauf, das Telefon weiter nach oben zu halten, sodass der Kopf gerade bleiben kann? Recken Sie vor einem Bildschirm das Kinn nach vorne?

Vielleicht wird Ihnen langsam bewusst, worüber Sie sich bei Schmerzen im Nacken besonders Gedanken machen sollten? Richtig! Ihre Körperhaltung!

Hilfe bei Nackenschmerzen: die richtige Körperhaltung

Wussten Sie, dass Ihr Kopf bis zu 6 Kilogramm wiegt? Wenn er gut über der Halswirbelsäule ausgerichtet ist, wird dieses Gewicht ohne Probleme von den Wirbelkörpern getragen und balanciert. Wird der Kopf aber aus irgendeinem Grund aus der Achse verschoben und über längere Zeit dort gehalten, kann es schnell passieren, dass sein Gewicht durch eine zu starke Belastung der jeweiligen Strukturen, zu Verkürzungen im Muskelbereich, Abnutzungen und dann auch zu Schmerzen führt.
Wenn ein Physiotherapeut Ihre Haltung analysiert, dürfen Sie sich wundern, wenn er Ihren ganzen Körper betrachtet. Eine Fehlstellung des Kopfes kann auch durch ganz andere Ursachen entstehen, wie zum Beispiel durch Probleme in der Brust- oder Lendenwirbelsäule oder sogar durch eine Fehlstellung der Füße.

Was erwartet Sie mit HWS-Syndrom bei unseren Physiotherapeuten am Stachus?

Unser Ziel ist es, dass Sie wieder vollkommen schmerzfrei werden und keine Einschränkungen mehr in Ihrem Alltag haben. Dabei nutzen wir unser breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Triggerpunkt-Therapie / Myo- fasziale Therapie, manuelle Therapie oder auch Klassische Massagetherapie und viele weitere. Um Ihre Schmerzen zu lindern, lösen wir die verklebte und verspannte Muskulatur im Schulter-Nackenbereich. Gleichzeitig erarbeiten wir mit Ihnen Übungen, die zur Stärkung von geschwächten Muskelstrukturen führen. Präventiv ist uns die Haltungsschulung besonders wichtig, weil wir wissen, dass jede Diagnose eine ganz bestimmte Ursache hat. Wir schulen Sie darin, Ihren Körper besser zu verstehen und machen Sie darauf aufmerksam, was Sie selber tun können, um Ihre Haltung zu verbessern. Außerdem schauen wir uns direkt an, wie Sie sich im alltäglichen Leben bewegen, gehen, stehen und sitzen und analysieren Ihre Bewegungsmuster. Nur, wenn Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie Sie Ihre Haltung längerfristig korrigieren können, ist wirkliche Veränderung möglich.

Die 3 besten Tipps bei einem HWS-Syndrom: Was Sie selbst tun können

  1. Übungen vom Physiotherapeuten gegen HWS-Syndrom durchführen

    Sobald Sie eine Praxis für Physiotherapie aufgesucht haben, werden Sie wahrscheinlich viele Tipps und auch Übungen als Hausaufgabe mitbekommen haben. Wenn Sie etwas an Ihrem akuten Schmerzen ändern möchten, sollten Sie diese Übungen unbedingt auch regelmäßig zu Hause durchführen. Da wir oft erlebt haben, dass die Patienten dazu nicht immer motiviert sind, möchten wir Ihnen dies hier nochmal ganz besonders ans Herz legen.

  2. Auf Ihre Haltung achten

    Achten Sie ab jetzt einmal ganz genau auf Ihre Kopfhaltung. Entwickeln Sie ein Gespür dafür, ob Sie bei Ihren täglichen Pflichten Ihren Nacken zu sehr belasten. Sprechen Sie Ihren Therapeuten gezielt darauf an, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Beruf oder ein Hobby ein Auslöser für Ihr HWS-Syndrom sein könnte.

  3. Bleiben Sie am Ball, auch wenn Ihre Schmerzen und Einschränkungen weg sind

    Ist die Therapie zu Ende und Sie sind wieder schmerzfrei und voll bewegungsfähig? Dann ist es wichtig, dass Sie die Übungen auch weiterhin fortführen, damit Ihr HWS-Syndrom nicht zurückkehrt. Laut einer Studie ist Yoga eine besonders gute Prophylaxe gegen die Schmerzen im Nacken6. Hierbei werden Muskeln abwechselnd trainiert und entspannt und auch Symptome des alltäglichen Stresses deutlich reduziert. Suchen Sie sich dafür aber unbedingt eine gut ausgebildete Yogalehrerin, die Ihnen all Ihre Fragen beantworten kann und Ihre Haltung während der Übungen korrigiert. Und auch, wenn Sie andere Sportarten bevorzugen, sollten Sie unbedingt vorher mit einem erfahrenen Therapeuten sprechen. Dabei wird festgestellt, ob Sie Ihre Nacken-Halsregion erneut übermäßig belasten.

Warum wir Ihnen hier keine speziellen Übungen gegen Ihr HWS-Syndrom zeigen

Uns ist bewusst, dass jeder Mensch individuell ist. Ohne einen erfahrenen Therapeuten ist es nicht ratsam, bestimmte Übungen durchzuführen, da Sie dabei keiner beobachtet und Ihre Haltung korrigieren kann. Wenn Sie falsch üben, könnten sich Ihre Probleme verschlimmern. Deshalb bekommen Sie Übungen bei uns in der Praxis, wo wir ganz gezielt auf Ihre persönliche Problematik eingehen werden.

Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit diesem Artikel schon im Voraus ein paar Fragen beantworten konnten und helfen Ihnen in unserer privaten Physiotherapiepraxis in München gerne persönlich weiter.

Quellen

Sie möchten mehr über unsere Behandlungen und Angebot erfahren oder einen Termin vereinbaren? Wir freuen uns über Ihren Anruf oder Ihre Nachricht:
Kontakt zu Physmed München | Privatpraxis für Physiotherapie

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