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Bandscheibenvorfall – was tun?

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Kribbeln im Arm oder im Bein und ein schmerzender Rücken? Und nun die Diagnose Bandscheibenvorfall? Wir können uns vorstellen, dass jetzt tausend Fragen in Ihrem Kopf herumschwirren. Was ist ein Bandscheibenvorfall? Kann die Bandscheibe wieder heilen? Wann in die Physiotherapie nach einem Bandscheibenvorfall und was muss ich tun, um wieder fit zu werden? In diesem Artikel wollen wir, von der Physiotherapie in München, genau diese Fragen beantworten.

Grundlegendes: Was ist überhaupt eine Bandscheibe?

Damit Sie ein generelles Verständnis bekommen, gehen wir kurz auf die Anatomie der Bandscheibe ein. Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt etwa 33 Wirbelkörpern, zwischen 24 von diesen liegt jeweils eine Bandscheibe. Diese Bandscheiben sind wie ein Stoßdämpfer und sorgen dafür, dass die knöchernen Wirbel nicht aufeinander reiben. Und sie haben eine Besonderheit: Sie besitzen keine eigenen Blutgefäße! Damit sie mit Nährstoffen versorgt werden, muss sich der Mensch regelmäßig bewegen. Warum?

Die Bandscheibe funktioniert wie ein Schwamm

Stellen Sie sich einen Schwamm vor: wenn Sie ihn ausdrücken und danach in Wasser halten und loslassen, saugt er sich voll. Genau so funktionieren die Bandscheiben.
Durch körperliche Bewegung üben Sie Druck und Zug auf sie aus. Löst sich der Druck, saugen sie sich immer wieder mit Gewebsflüssigkeit voll und werden damit versorgt. Wollen Sie gesunde Bandscheiben haben, kommen Sie um regelmäßige Bewegung nicht herum.

Die Bandscheiben sind auch der Grund, warum Menschen am Morgen größer sind und am Abend kleiner, denn wenn Sie sich ins Bett legen, passiert genau das: Die Bandscheiben erfahren weniger Druck und saugen sich mit Flüssigkeit voll, erst nach dem Aufstehen werden sie wieder „ausgepresst“, um sich dann aufgrund von Druckveränderungen durch Haltung und Bewegung wieder vollsaugen zu können. Bei einem Erwachsenen kann dieser Unterschied bis zu 3 cm betragen.
Was noch wichtig ist: Jede Bandscheibe besteht aus einem Kern und einem Kollagenring, der diesen Kern umgibt.

Doch wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?

Zuerst einmal sollte man zwischen zwei verschiedenen Varianten eines Bandscheibenvorfalls unterscheiden. Bei einem Bandscheibenvorfall, auch Prolaps genannt, hat der Kollagenring einen Riss bekommen und der gallertartige Kern tritt in die umliegenden Strukturen aus. Es kann sich aber auch um eine sogenannte Protrusion handeln. Hier ist der Kollagenring noch intakt und wölbt sich lediglich nach außen. Bei beiden Varianten können einzelne Nerven schmerzhaft eingeklemmt werden. Wenn der Spinalkanal der Wirbelsäule eingeengt wird, spricht man von einer Spinalkanalstenose. Dabei können mehrere Nervenstränge des Rückenmarks beeinträchtigt werden.

Welche Ursachen hat ein Bandscheibenvorfall?

Wenn wir älter werden1, uns zu wenig bewegen oder auch bei einer Fehlhaltung kann die Bandscheibe spröde werden und das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen. Das erklärt auch, warum sowohl jemand betroffen sein kann, der sich kaum bewegt, aber auch einer der Sport treibt. Denn wer regelmäßig mit einer Fehlhaltung trainiert, übt möglicherweise durchgängig zu viel Druck auf eine Bandscheibe aus. Diese kann sich dadurch nie mit ausreichend Flüssigkeit vollsaugen und wird immer schlechter mit Nährstoffen versorgt. Der Kollagenring der Bandscheibe kann in der Folge über die Jahre hinweg brüchig werden und den von innen drückenden Kern irgendwann nicht mehr halten.

Andere Ursachen können aber auch hormonelle Störungen2 oder zum Beispiel ein Trauma durch einen Unfall sein.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall kann sowohl lokale als auch ausstrahlende Schmerzen im Rücken verursachen. Wenn ein einzelner Nerv oder ganze Nervenstränge betroffen sind, können auch Lähmungserscheinungen oder Kribbeln auftreten. Je nachdem wo der Bandscheibenvorfall entstanden ist, lokalisieren sich diese Nervensymptome entweder im Arm (HWS/BWS) oder Bein (LWS).

Therapie bei einem Bandscheibenvorfall

Abhängig davon, ob Sie unter einem Prolaps oder einer Protrusion leiden, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob eine Operation für Sie notwendig ist. Bei einem leichten Prolaps oder einer Protrusion werden Sie möglicherweise direkt ein Rezept für Physiotherapie ausgestellt bekommen. In der akuten Phase dient diese Therapie vor allem der Schmerzlinderung. Im weiteren Verlauf der konservativen Therapie konzentriert sich die Behandlung auf die Stärkung umliegender Muskelgruppen.

Egal ob mit oder ohne Operation, wenn Sie zu uns nach München in die Private Physiotherapie am Stachus kommen, sind Sie immer in guten Händen. Wir versuchen, nicht nur Ihre Wirbelsäule und die Bandscheiben durch gezielte Muskelübungen zu stärken, sondern analysieren auch Ihre Haltung. Falls ein Haltungsfehler die Ursache für Ihren Bandscheibenvorfall ist, können wir gemeinsam eine Strategie erarbeiten, durch die Sie lernen, Ihre Körper zu entlasten und anders zu belasten.
Schon bei unserem Beitrag über das LWS-Syndrom haben wir betont, dass gerade bei Rückenleiden, die tiefe Haltemuskulatur eine entscheidende Rolle spielt. Das sind kleine Muskeln3, die zwischen den Wirbelkörpern verlaufen. Auch beim Bandscheibenvorfall sind Übungen, die diese Muskeln stärken besonders wichtig.

Wie kann man Bandscheibenvorfälle vorbeugen?

Wenn Sie bereits einen Bandscheibenvorfall gehabt haben, sollten Sie durch professionelle Hilfe dringend herausfinden, was die Ursache dafür war. Falls Sie sich zu wenig bewegen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihre Bandscheiben nicht gut versorgt sind. Dann ist ein tägliches Bewegungsprogramm, wenn Sie wieder fit sind, für Sie ganz besonders wichtig! Nehmen Sie Warnsignale Ihres Körpers ernst und ändere etwas an Ihrem Lebensstil. Gibt es eine Sportart, die Sie besonders ansprechen. Gerne besprechen unsere Physiotherapeuten mit Ihnen gemeinsam, was sich besonders gut für Sie eignen würde.

Wenn Sie sich grundsätzlich viel bewegen, dann teilen Sie uns dies bei der Physiotherapie direkt mit, damit wir Ihre Haltung und Bewegungsabläufe gemeinsam analysieren können.
Im Alltag sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Körperhaltung regelmäßig verändern. Das heißt, wenn Sie den ganzen Tag nur sitzen, sind regelmäßige Pausen, in denen Sie stehen und gehen sehr wichtig. In unserem Beitrag „Warum ein starker Rücken wichtig für das Homeoffice ist“ geben wir weitere Tipps zu diesem Thema.
Wir hoffen, Sie haben durch diesen Text verstanden, was bei einem Bandscheibenvorfall im Körper vor sich geht!
Wir stehen Ihnen für jede weitere Frage in unserer Privatpraxis für Physiotherapie PhysMed München jederzeit zur Seite! Melden Sie sich bei uns, wenn Sie weitere Fragen haben oder einen Termin für Ihre Therapie bei uns vereinbaren möchten!

Quellen

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