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PhysMed München als Experten bei taff

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Das Team von taff kam vor einigen Tag für einen Dreh in unsere Physiotherapiepraxis in München. In dem Beitrag wurde unsere Physiotherapeutin Mirjam um Ihre Expertenmeinung zu verschiedenen Gadgets und um das Thema Homeoffice gebeten. Wer den Beitrag nicht im Fernsehen verfolgen konnte, kann hier die Fragen nachlesen.
Den ganzen Beitrag gibt es auf prosieben.de/tv/taff/ zu sehen.

Viel Spaß dabei

  1. Schuhsohlen

    • 1.Können (Triggerpunkt)Sohlen tatsächlich bei Schmerzen und Rückenproblemen helfen? Warum oder warum nicht?

      Es gibt zahlreiche Reflexpunkte in den sogenannten Reflexzonen der Fußsohle. Man behandelt sie mit Massageelementen und der sogenannten Triggerpunkttherapie, bei der ein Therapeut punktuell Druck ausübt. Dadurch können Verspannungen gelöst werden und der Patient fühlt sich danach insgesamt geschmeidiger. Durch eine Erhöhung des Druckes wird der Effekt nochmal verstärkt, da man damit tieferliegende Strukturen erreicht.
      Sind die Füße gesund, entstehen auch weniger Rückenschmerzen. Außerdem kann durch bestimmte Übungen oder eine Provokation der Triggerpunkte die Tiefensensibilität verbessert werden. Der Körper wird dann besser wahrgenommen, weil dem Gehirn bestimmte Signale über die Nervenbahnen übermittelt werden.
      Doch nicht jeder Mensch reagiert auf die gleichen Reflexpunkte.
      Wir achten immer auf die Reaktionen von unseren Patienten, um ungewünschte Symptome zu vermeiden.

      Was wir grundsätzlich empfehlen können ist, die Plantarfaszie regelmäßig mit dem Tennisball, Flummi oder Ähnlichem zu mobilisieren, um den Fuß langfristig geschmeidig zu halten. Doch für die Anwendung empfehlen wir trotzdem eine Rücksprache mit einem Therapeuten, um mögliche Anwendungsfehler oder ungewollt hervorrufende Symptome zu vermeiden.

    • 2. Und sind sie für jeden geeignet und wodurch könnten Sie ggf. helfen?

      Füße sind prinzipiell sehr empfindlich. Jeder Mensch nimmt den Druck an der Fußsohle unterschiedlich wahr.
      Deshalb nehmen wir uns in unserer Praxis sehr viel Zeit, um einen Befund zu erheben. Es ist wichtig, erst einmal herauszufinden, welche Beschwerden ein Patient hat, um ganz individuell auf akute Symptome eingehen zu können.

  2. Nackenmassagegerät

    • 1. Was sagen Sie als Physiotherapeutin, wenn Sie das Nackenmassagegerät in der Anwendung sehen: Sieht das aus, also ob man was kaputt machen könnte oder kann da nichts passieren

      Um Strukturen des menschlichen Körpers schädigen zu können, braucht es entweder eine große Krafteinwirkung oder es liegen bereits bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Osteoporose vor. Dann ist die Mineralisierung der Knochen verändert und die Strukturen haben ihre Festigkeit verloren. In diesem Fall sollte man ein solches Gadget mit Bedacht einsetzen. Die Druckwirkung des Massagegeräts könnte zu stark sein! Deshalb sollte der Zug über die Schlinge möglichst gering gehalten werden, da sonst vielleicht Knochenstrukturen geschädigt werden. Außerdem kann die Halswirbelsäule sehr sensibel reagieren und vegetative Reaktion wie Kopfschmerzen oder Schwindel auslösen.Deshalb ist unbedingt zu beachten, dass die Druckpunkte nur auf den weichen Strukturen, wie der Muskulatur angewendet werden, um den Druck auf die Knochen zu verhindern.Das Gerät muss also flach aufgesetzt werden, um VERLETZUNGEN ZU VERMEIDEN!Durch die Massagewirkung kann der Muskel gelockert werden und die Durchblutung regt den Stoffwechsel an

    • 2. Wer darf / sollte so etwas verwenden und was muss ich beachten

      Das Gerät sollte nicht angewendet werden, wenn Erkrankungen des Muskels, Skelettsystems, Stoffwechsels oder ähnliche Erkrankungen vorliegen, die den Mineralhaushalt des Körpers verändern.
      Falls keine der beschriebenen Erkrankungen vorliegt, kann man das Gerät ohne Problem zuhause anwenden und ergänzend zu seinem Übungsprogramm benutzen.

  3. YKE Elektrisches Puls-Nackenmassagegerät, Elektrisches Reise-Nackenmassagegerät mit 6 Modi, Intelligente Fernbedienung, Heizfunktion

      • 1. Kann solch ein Gadget tatsächlich etwas bewirken: Warum oder warum nicht?

    Das Gerät gibt an über Stromimpulse, die Spannung in der Nackenmuskulatur zu reduzieren.
    Wir arbeiten in unserer Praxis für Physiotherapie ebenfalls mit der Elektrotherapie und vier verschiedenen Stromformen. Die Wirkung von Strom ist bei vielen Krankheitsbildern hilfreich, da sie auf die Muskulatur eine entspannende Wirkung haben, die Durchblutung verbessern und Nerven positiv beeinflussen kann. Besonders die Impulstherapie kann auch zuhause durch ärztliche Überweisung mittels TENS Geräten angewendet werden. Auch das YKE Puls-Nackenmassagegerät soll diese Funktion haben. Jedoch muss man beachten, dass bei bestimmten Menschen Elektrotherapie absolut kontraindiziert ist, das heißt, nicht angewendet werden darf!
    Das trifft besonders auf Menschen zu, die mit Herzschrittmachern oder, Metallkörpern (Künstliche Gelenke) durchs Leben gehen. Aber auch bei Thrombosen oder fieberhaften Infekten darf ein solches Gerät nicht angewendet werden!

    • 2. Gibt es möglicherweise Anwendungsfehler, die jemand machen könnte? Wenn ja: Welche

      Wie schon beschrieben, sollten bestimmte Menschen, die an den oben genannten Krankheitsbildern leiden, das Gerät nur mit ärztlicher Rücksprache anwenden.

  4. Wärmende Yogamatte

    • 1.Empfehlen Sie generell, dass Menschen, die durch Homeoffice Schmerzen im Nacken und im Rücken haben, Yoga machen sollten? Wenn ja, warum ist Yoga allgemein so empfehlenswert?

      Yoga hat den Vorteil, dass es spezifische Körperpositionen mit intensiven Dehnungen in Kombination mit der Atmung zusammenbringt. Dadurch wird der Körper endgradig gestreckt und in alle möglichen Bewegungsrichtungen gedehnt. Während des Homeoffice, welches oft von monotonem Sitzen charakterisiert ist, verkürzen Strukturen des Körpers wie Muskeln und Sehnen. Das kann langfristig zu Bewegungseinschränkungen und Verschleiß führen. Aus diesem Grund stellt Yoga eine gute Möglichkeit dar, den Körper in seiner Bewegungsvielfalt zu fördern.

    • 2.Denken Sie, dass eine Yogamatte mit Heiz- und Vibrationsfunktion noch mehr bei Verspannungen bewirken kann? Warum oder warum nicht?

      Die Heizfunktion ist sicherlich im Winter, aufgrund der entspannenden Wirkung von Wärme auf den Körper, eine angenehme Ergänzung.

  5. Rückendehner

    • 1.Was sagen Sie als Physiotherapeutin, wenn Sie den Rückendehner in der Anwendung sehen: Sieht das so aus, also ob man etwas kaputt machen könnte oder kann da nichts passieren? Warum oder warum nicht?

      Es gibt zahlreiche Übungen ohne Geräte, durch die der Rücken in eine ähnliche Position gebracht werden kann und wodurch die Wirbelsäule mobilisiert wird. Außerdem gibt es Erkrankungen, bei denen die Überstreckung der Wirbelsäule absolut kontraindiziert ist, da es zu einer Verschlimmerung der Symptomatik führen könnte. Das wäre zum Beispiel bei einem sogenannten Gleitwirbel der Fall.
      Aktives Bewegen hingegen schützt die Wirbelsäule vor einer Überbelastung und hilft dabei, die passiven Strukturen wie zum Beispiel die Bänder nicht zu überstrapazieren.
      Für die Wirbelsäule ist es ganz wichtig, dass sie im Alltag dreidimensional bewegt wird. Das heißt, dass das volle Bewegungsausmaß genutzt werden sollte. Dazu zählen die Rotation, Beugung, Streckung und Seitneigung.

    • 2. Würden Sie Leuten mit Verspannungen und Beschwerden durchs Homeoffice solch ein Gerät empfehlen? Warum oder warum nicht?

      Um die eigene Haltung langfristig zu verbessern, müssen die aktiven Strukturen, d.h. die Muskulatur gekräftigt werden. Durch die Übungen kann die Rückenmuskulatur gezielt trainiert werden, um die Haltung nachhaltig zu verbessern. Um das Risiko von Verschleißerscheinungen zu reduzieren, sollte der Körper jedoch seine vielseitigen Bewegungsmuster nutzen.

  6. Traktionskissen

    • 1. Wie beurteilen Sie eine mögliche Wirksamkeit bei diesem Gerät?

      Traktion ist eine sehr gute Technik der Physiotherapie, da der intermittierende Zug sich positiv auf die Strukturen auswirkt und zu einer Bewegungsverbesserung führen kann.
      In der Physiotherapie reagieren wir mit der Intensität einer Traktion immer auf das individuelle Gewebe und dessen Reaktion in der Behandlung. Der Zug wird auf den Patienten angepasst, um somit großmögliche Erfolge erzielen zu können.

    • 2. Wodurch könnte es bei Verspannungen helfen?

      Durch Traktion (abwechselnd Zug und Druck) wird die Ernährung der Bandscheiben verbessert und Stoffwechselprozesse können effizienter ablaufen. Traktion wirkt sich entlastend auf die Gelenke aus, lindert Schmerzen und führt zu einer Bewegungsverbesserung.

  7. Wärmepflaster

    • 1. Ist Wärme wirklich gut bei Verspannungen? Warum oder warum nicht und wie wirken solche Pflaster?

      Wärme kann bei Verspannungen helfen, da die lokale Durchblutungssituation verbessert wird und Stoffwechselvorgänge angeregt werden. Außerdem kann der Muskeltonus gesenkt werden.
      Die Pflaster haben eine sehr kontinuierliche Wärmewirkung, die nach sieben bis acht Stunden langsam abnimmt.

    • 2. Würde es statt den etwas teureren Pflastern auch einfach die gute alte Wärmflasche tun? Warum oder warum nicht?

      Grundsätzlich Ja. Der Vorteil von Wärmepflastern ist aber, dass man ortsunabhängig ist und nicht liegen muss, da diese selbsthaftend sind. Auf einer Wärmflasche zu liegen, könnten manche Menschen aufgrund des Verschlusses als unangenehm empfinden, jedoch kann man in diesem Fall auf ein mit Körnern gefülltes Wärmekissen, zurückgreifen.

    • 3. Auf was sollte ich achten, wenn ich solche Wärmepflaster kaufe und benutze und kann ich da etwas falsch machen?

      Manche Wärmepflaster werben zusätzlich mit der Wirkung ätherischer Öle oder bestimmter Arzneimittel wie Salben, bei der man die Inhaltsstoffe individuell beachten sollte, um eine mögliche allergische Reaktion zu verhindern. Außerdem sollte das Pflaster nicht auf offenen Wunden oder Hauterkrankungen angewendet werden.

  8. SuperVital Long-Life Rückentrainer

    • 1. Kann das Gerät durch das Lockern der Rückenmuskulatur gegen Verspannungen helfen? Warum oder warum nicht?

      Grundsätzlich kann die oben gezeigte und so genannte Stufenbettlagerung den unteren Rücken entlasten. Daher ist die Ausgangsposition dieses Gadgets gut. Die beschriebenen Bewegungen des Gadgets könnten aber von der Person auch aktiv ausgeführt werden, was die Rückenmuskulatur langfristig verbessern könnte.
      Wichtig: Die Bewegungen sollten immer langsam durchgeführt werden, um eine Reizung zu vermeiden.

  9. Generelle Fragen:

    • 1. Was hilft wirklich gegen Schmerzen und Verspannungen in Zeiten von Homeoffice?

      Bewegung in Form von Spaziergängen oder ein individuelles Übungsprogramm für zuhause steht hier an erster Stelle. Der Bewegungsapparat umfasst viele Strukturen, unter anderem die Faszien. Diese benötigen regelmäßige Bewegung und Dehnungen, um die optimale Funktion der Muskulatur gewährleisten zu können.
      Ist die Muskulatur erst einmal verhärtet oder verkürzt kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Durch die Mobilisierung kann man dieser entgegenwirken.
      Außerdem kann Bewegung das Verletzungsrisiko verringern, da viele Strukturen aktiv gestärkt werden.
      Durch den Weg in eine Physiotherapiepraxis können Betroffene auf Nummer sichergehen. Dort bekommen sie eine langfristige Begleitung, um Schmerzen, die durch das Homeoffice entstehen oder verstärkt werden zu verhindern oder zu verbessern.

    • 2. Haben Sie einen Geheimtipp für Leute, die damit zu kämpfen haben?

      Ich rate dazu, immer wieder kurze Pausen von 60 Sekunden einzulegen. In diesen Pausen sollte man aufstehen, den Körper strecken und Dehnungen einbauen. Für solche Übungen benötigt man nicht viel Platz, lediglich etwas Routine, um sie in den Alltag zu integrieren.

    • 3. Was sagen Sie generell zu solchen Gadgets ganz allgemein: Kann man schon mal nutzen oder besser: Hände weg davon und warum?

      Sie könnten eine Ergänzung sein, aber Eigenübungen und den Gang zu einem Physiotherapeuten ersetzen sie nicht!
      Am wichtigsten ist es, den eigenen Körper kennenzulernen, um Beschwerden, wie Rückenschmerzen frühzeitig entgegenwirken zu können. Daher ist es gut sich aktiv mit den Körperstrukturen zu beschäftigen und nicht passiv darauf zu verlassen, dass bestimmte Gadgets diese Funktion übernehmen. In der Physiotherapie lernt man, seinen Körper bewusst wahrzunehmen. Außerdem wird einem gezeigt, wie man kleine Übungen in Form von Bewegung oder Atmung in den Alltag einbauen kann, um dem Körper langfristig etwas Gutes zu tun.

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